
Es gibt viele Auszeichnungen für die besten Arbeitgeber. Die Kriterien zur Wahl sind unterschiedlich. Aber was zeichnet gute Arbeitgeber aus? Wie können sie Talente für sich gewinnen und die Mitarbeiterloyalität bewahren? Ausschlaggebend ist die Sichtweise der Arbeitnehmenden.
Die Unternehmenskultur ist ein wichtiger Faktor, die über die Attraktivität eines Arbeitsgebers entscheidet. Und diese entsteht organisch und passt sich den Bedürfnissen der Arbeitnehmenden an. Denn eine gute Zusammenarbeit basiert auf einem Match zwischen Menschen mit den gleichen Werten, die eine Unternehmenskultur mitgestalten.
Fachkraft versus Mensch
Wichtig sind die Werte eines Unternehmens, die von direkt und indirekt Beteiligten gelebt werden. Um eine Employer Branding Strategie zu erarbeiten, braucht es darum auch die Sicht der Menschen, die hinter jeder Fachkraft stehen. Die mit ihren eigenen Erfahrungen, ihrer persönlichen Weltansicht und ihren Wertvorstellungen eine Organisation mitprägen. Wenn dies gelingt, dann schafft die Arbeitgebermarke Energie, Sicherheit und Loyalität.
Die Sinnfrage
Neben flexiblen Arbeitszeiten, guter Work-Life-Balance, flexiblem Arbeiten und spannenden Aufgaben will der Mensch laut Medienberichten einer sinnhaften Arbeit nachgehen. Aber wie sieht diese aus? Mithilfe einer repräsentativen Studie von Sotomo ging ich der Sinnfrage nach. In der Studie wurde die Schweizer Bevölkerung zum gesellschaftlichen Engagement der Unternehmen, zu ihrer Erwartungshaltung und ihrem Vertrauen gegenüber Unternehmen befragt, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen.
Relevante Studienergebnisse zur Arbeitgebermarke
Die Bevölkerung erwartet von Unternehmen ein Engagement im wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Bereich.
Sie will über das nachhaltige Engagement der Unternehmen in typisch schweizerischer Zurückhaltung informiert werden.
Obwohl die Bevölkerung über nachhaltiges Engagement informiert sein will, zweifeln viele an den Nachhaltigkeitsversprechen der Unternehmen. Denn 72 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass sie ihr nachhaltiges Engagement nur bewerben, um es in ein gutes Licht zu rücken.
Trotzdem ist mehr als die Hälfte der Ansicht, dass Werbung zu einem nachhaltigeren Leben beiträgt. Denn fast drei Viertel der Befragten kaufen Produkte, die Nachhaltigkeit versprechen.
Mehr als die Hälfte der Befragten würde klimafreundlicher leben, jedoch fehlt ihr die Transparenz zu Produkten und Anbietern bezüglich Klimafreundlichkeit. Sie sieht hier die Unternehmen in der Verantwortung.
Konkret: Forderung an die Unternehmen
Die Menschen wollen wissen, welches Unternehmen hinter einem Angebot steckt, was es antreibt, wie es mit seinen Kunden und Mitarbeitenden umgeht und welche Haltung es glaubhaft vertritt. Die Menschen verlangen nach einer Vereinbarkeit von Profitstreben und Nachhaltigkeit. Der ergrünte Zeitgeist will nun Taten sehen. Ein authentisches, tatsächlich gelebtes Engagement zeigt die wahre Haltung eines Unternehmens.
Was bedeutet dies für die Arbeitgebermarke
Einige Unternehmen bewerben ihr nachhaltiges Engagement, ohne es in die Tat umzusetzen. Das sogenannte Greenwashing bleibt an ihrer Reputation haften und verringert die Chance eines glaubwürdigen Arbeitgebers. Das schreckt Mitarbeitende auf, sie werden illoyal und wechselhungrig. Laut einer PwC-Umfrage vom Mai 2022 planten 20% der Beschäftigten in der Schweiz, im Jahr 2023 eine neue Stelle zu suchen. Darum ist es wichtig, die Unternehmenswerte zu leben. Das macht die Arbeitgebermarke glaubwürdig und das Unternehmen begehrenswert.
Es braucht einen Perspektivenwechsel
Es ist an der Zeit, einen Schritt zurückzugehen, eine Auslegeordnung zu machen und die Sicht der Zielgruppe einzunehmen, bevor eine schöne Leitidee für eine Employer Branding Strategie erarbeitet wird. Denn mit egozentrischen Worthülsen wie beispielsweise «Wir sind ein global führendes Unternehmen» fühlen sich die Zielgruppen nicht abgeholt. Lassen Sie Ihre Employer Brand Strategie durch eine Aussensicht durchleuchten. Wir helfen Ihnen dabei.
Comentarios