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marianneweibel

Algorithmen. Und was dahintersteckt.


Was koche ich heute? Diese WAS-Frage wurde im Jahr 2021 in der Schweiz am häufigsten gegoogelt. Auch ich wollte wissen, welche Menus mir die Suchmaschine sowohl auf dem Laptop wie auf dem iPhone vorschlägt. Die Ergebnisse waren unterschiedlich. Nicht erstaunlich, wenn man weiss, wie das Resultat zustande kommt.


Algorithmen entscheiden über Suchmaschinen-Ranking

Denn Google durchforstet Milliarden von Websites im Suchindex und präsentiert dem Suchenden die für ihn relevantesten und nützlichsten Ergebnisse in Sekundenschnelle. Dem Rankingsystem liegt eine ganze Reihe von Algorithmen zugrunde, auch Daten zum Nutzerprofil. Aus diesem Grund sind die Resultate je nach Gerät und Person unterschiedlich.


Ein Computercode bestimmt unseren Alltag

Algorithmen steuern die Verkehrsampeln, führen Paare zusammen und berechnen in einem Navigationsgerät die schnellste oder kürzeste Verbindung unter Berücksichtigung von Staus, Steigungen und Verkehrsaufkommen. Der Algorithmus ist eigentlich nichts anderes als ein Computercode, der ein spezifisches Problem löst. Da er von Menschen programmiert wurde und z.T. auf falschen Annahmen beruht, ist er nicht fehlerfrei. Das kann das Resultat verzerren. Der Algorithmus lernt immer dazu, indem er während des Surfens unsere Daten analysiert und speichert. Die vielen Daten helfen, das Profil des Nutzenden zu schärfen. Jedoch machen viele Daten das Resultat nicht besser, im Gegenteil.


Risiken und Nebenwirkungen von Big Data

Big Data. Der Liebling aller Marketers. Denn sie glauben, mit vielen Daten den Kunden besser zu verstehen und ihn auf seiner Kundenreise optimaler begleiten zu können. Da niemand die Algorithmen der bekannten Tech-Unternehmen kennt und weiss, welche Kriterien hinterlegt werden, kann die Kundenreise auch im Frust enden. Das passierte mir neulich, als ich begleitend zum Kochen auf YouTube ein langes Musikstück hörte, das gefühlt alle 3 Minuten mit Werbung unterbrochen wurde. Da ich YouTube gratis nutze, nehme ich dies in Kauf. Weil ich aus beruflichen Gründen viel surfe, unregelmässig den Cache leere und Cookies lösche, weise ich wohl einen grossen, digitalen Footprint auf. Umso erstaunlicher, dass während des Kartoffelschälens auf YouTube eine Schönheitsklinik für Männer beworben wurde. Ich fand es amüsant, jedoch ärgerlich für den Anbieter, der dafür bezahlte.


Empfehlungsalgorithmus, ein Trend in den sozialen Medien?

Algorithmen bestimmen auch, welche Facebookposts ich als erstes sehe. Und zwar werden die Inhalte aus dem Freundeskreis nach Beliebtheit verbreitet. Vor allem die Grösse der Community und die Anzahl Likes sind in diesem sozialen Netzwerk entscheidend und für Influencer Gold wert.

Oft werden alle Soziale Medien in den gleichen «Algorithmus-Topf» geworfen. Schaut man jedoch als Marketer genauer hin, sieht man, dass YouTube und TikTok den Algorithmus anders steuern als Facebook & Co. Und zwar verwenden sie den Empfehlungsalgorithmus. Er berücksichtigt das Nutzerverhalten, indem er eine individuelle Auswahl an Inhalten trifft und diese im Newsfeed bereitstellt. Durch das Nutzerverhalten lernt der Algorithmus die persönlichen Interessen besser kennen. Medienberichten zufolge ist dies das Erfolgsrezept von TikTok, das möglicherweise schon bald einige Nachahmer finden wird. Somit wären auch die Influencer gefordert, die anstelle von vielen Likes mit zielgruppenrelevantem Content punkten müssten.

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