Meinungsvielfalt, verschiedene Sichtweisen und Toleranz sind Teil unserer Diskussionskultur und prägend für die Unternehmenskultur. Wenn Diskussionen im Keim erstickt werden, kann es zu Hasskampagnen führen. Wie können wir diesem Trend entgegenwirken?
Wo sind sie geblieben? Die farbigen Maskottchen von M&M’s. Immer wurden sie der gesellschaftlichen Änderung angepasst. Sie haben neue Charaktere erhalten, wurden «gleichberechtigt» und «inklusiv». Doch kürzlich verschwanden sie von der Bildfläche. Stein des Anstosses war der Schuh von Ms. Green. Sie löste eine Hasskampagne aus, die in einem Shitstorm endete. – Anscheinend, weil die «Schuhänderung» politisch nicht korrekt war. – Bis zur Super Bowl 2024 werden die runden, kleinen Süssigkeiten von einer amerikanischen Komikerin beworben.
Die heutige Unkultur ist geprägt von Vorurteilen
Dieses Beispiel zeigt, wohin sich unsere Diskussionskultur entwickelt hat. Auch in der Schweiz. Grund dafür sind polarisierende Meinungen in der Gesellschaft, zunehmende Debatten über Themen wie Wokeness, kulturelle Aneignung, Cancel Culture sowie intensive Interaktionen in den sozialen Medien.
Kritisch hinterfragen statt canceln
Insbesondere Cancel Culture führt dazu, dass Menschen andere Meinungen und Verhaltensweisen verurteilen, sie canceln, statt andere Sichtweisen kritisch zu hinterfragen. Somit werden in Unternehmen, in der Politik und in der Gesellschaft Diskussionen im Keim erstickt und andere Meinungen höchstens gedacht. Denn, wer will schon an den Pranger gestellt werden, amoralisch sein oder als Andersdenkenden ausgeschlossen werden?
Diskussionskultur ist Teil der Unternehmenskultur
Der öffentliche Diskurs zu Themen wie Mobbing, Diskriminierung und Sexismus zeigt, dass es auch in Unternehmen an einer gesunden Diskussionskultur mangelt. Darum bemühen sich Unternehmen, mit Umfragen den Puls der Mitarbeitenden zu fühlen. Doch diese «Sichtbarkeit» macht nur zwanzig Prozent einer Unternehmenskultur aus. Die wahren Werte eines Unternehmens sind in der Unterfläche des Eisbergs (siehe Blogartikel Unternehmenskultur) zu finden. Sie müssen zu der Oberfläche passen, damit keine Scheinkultur entsteht.
Massnahmen, die Unternehmenskultur zu verbessern
Grundsätzlich sollte eine Unternehmenskultur vielfältig sein, wertgeschätzt und gefördert werden. Dazu gehört auch Toleranz gegenüber Andersdenkenden und respektvoller Umgang untereinander. Da der Fisch bekanntlich vom Kopf her stinkt, sollten Vorgesetzte die Kultur in den Arbeitsalltag einbringen und ihn vorleben. Denn eine offene, transparente Kommunikation muss glaubwürdig sein. Dazu braucht es auch Mut, unangenehme Dinge anzusprechen.
Konklusion
Werden wir doch wieder toleranter, offener und neugieriger gegenüber Andersdenkenden. Das erweitert den Horizont und verhindert Hasstiraden, die heute sowohl in Unternehmen wie in der Gesellschaft und Politik zu finden sind.
Comments